Crans Montana mausert sich, es geht bergauf!
Seit 30 Jahren komme ich hier her, zwischenzeitlich war ich oft am überlegen mein geerbtes Appartment zu verkaufen. Alte Liftanlage und antike Strukturen ließen mich an der Zukunft der Destination zweifeln. Die letzten 3 Jahre jedoch ist ein Umschwung in Sicht. Es wird kräftig investiert in neue Lift- und Beschneiungsanlagen und in die Infrastruktur des Ortes. Die gesamte Region scheint sich neu zu positionieren, man will weg von Pelz und Prada. Immer mehr junge Leute kommen in die Gegend. Die Freeride/Freeski Szene vor Ort hat sich längst einen Namen gemacht, der Snowpark gehört zu den besten der Alpen. Man hat sich anscheinend zur Aufgabe gemacht, vor allem das junge Publikum zu bedienen, macht auch Sinn, denn nur in dieser Generation liegt die Zukunft. Das zeigt sich vor allem bei dem Social Media Auftritt von Crans Montana. Viele Fans und ein guter Content auf Facebook wie Instagram zeugen von nötigem KnowHow und Zukunftsvision.
Montana tritt mittlerweile in einem klaren Corporate Design auf und macht das Skigebiet damit zu einer Marke (Webauftritt; Liftanlagen; Logo). Alte hässliche Beton-Bauten und Bausünden werden im Alpenstil mit viel Holz verkleidet und die Liftanlagen von Profi-Graffiti Künstlern aufgehübscht, ich hoffe dies geschieht auch noch an der Violettes Talstation. Das alles hätte zwar bereits vor 15 Jahren passieren müssen, aber lieber jetzt als nie. Auch die Musik Szene hat hier Einzug gehalten, mit dem Caprices Festival bietet Montana eines der angesagtesten Elektro Festivals im Alpenraum. Der neue Club am Cry`d Er hat mit seinen Veranstaltungsräumen auch zur Positionierung des Ortes beigetragen. Ich bin gespannt was hier die nächsten Jahre passiert, denn die gesamte Region hat ein enormes Potential. Die Preise sind gerade noch bezahlbar, dürfen aber unter keinen Umständen weiter ansteigen, sonst bleibt die geplante Zielgruppe der jungen Leute garantiert fern. Bessere Familien-und Studenten Rabatte wären ein Anfang. Die Pistenpräparation ist mittlerweile perfekt und mit den Tiroler Skigebieten auf einem Niveau. Dringend jedoch muss das geplante Aminona Projekt umgesetzt werden, eine neue Gondelbahn ist hier unerlässlich, erst mit dieser Verbindung ist das Skigebiet wirklich „rund“. Auch der vor 2 Jahren demontierte Schlepplift am Gletscher muss wieder in Betrieb genommen werden, schließlich war hier einer der besten Pisten im Skigebiet. Insgesamt jedoch scheint es eindeutig Bergauf zu gehen an diesem wunderbaren Ort, welcher viel zu lange geschlafen und sich auf dem Ruhm der 70-80er Jahre ausgeruht hat.
Ich hoffe die gesamte Region macht bei dem aktuellen Trend mit, es geht schließlich um Ihre Zukunft.
Alles in Allem, Daumen hoch, es geht spürbar bergauf! Ich freue mich auf das was kommt, weiter so!