Mit 55 Pistenkilometern (+ knapp 10km Skirouten) ist das Brandnertal wahrlich kein Gigant und für ambitionierte Skifahrer sicherlich kein Tipp für eine intensive Skiwoche. Aber für Einsteiger, Familien und Genuss-Skifahrer hat es dafür um so mehr zu bieten. Denn das Skigebiet erschließt sich recht geschickt, so dass man jederzeit rasch und einfach in ruhigere Hänge wechseln kann. Über das gesamte Skigebiet sind mehrere urige Hütten verteilt, in denen man leckere, traditionelle Gerichte findet. Freeskier kommen dank dem Funpark „Backyards“ auf ihre Kosten und finden einige nette Obstacles und schöne Kicker vor.
Anfänger haben im Brandnertal eine gute Auswahl, wobei eine Piste klar hervorsticht. Die Blaue 3 – diese kann man einfach erreichen, indem man mit der Dorfbahn, dem zentralen Zubringer aus Brand, ins Skigebiet fährt und dann auf der Blauen 1 (ebenfalls ein guter Tipp für Einsteiger) zur Niggenkopfbahn abfährt. Von dort kommt man dann auf einem Ziehweg (wieder Blaue 1) zu einem Schlepplift. Dieser Lift, der Tannleger-Lift ist ideal für Einsteiger, weil man sowohl rechts als auch links vom Lift breite und angenehm flache Pisten vorfindet, auf denen man seine ersten Schwünge ziehen kann.
Diese Pisten haben übrigens auch für gute Skifahrer ihren Reiz. Denn morgens, wenn noch nicht viel los ist, kann man hier die breiten Pisten ideal zum Carven nutzen. Aber als guter Skifahrer solltet ihr bei der Bergstation der Dorfbahn gleich den 6er-Sessellift Gulmabahn nutzen. Hier gibt es im oberen Bereich einige tolle Steilhänge und unten mehrere Varianten, welche alle ihren Reiz haben. Gute Skifahrer werden aber sicher auch den Skigebietsteil Bürserberg schätzen. Hier sind die Pisten steiler, dafür fehlen die Ausweichmöglichkeiten ein wenig. Trotzdem ist gerade die Kombination der Schwarzen 18 (Loischkopf) und der roten 27 (bis zum Ferienpark Brandnertal) ideal. Neben einer tollen Aussicht reizen hier auch die circa 600 Höhenmeter in direkter Linie.
Wer sein Vergnügen lieber abseits der Pisten sucht, sollte sich eher taleinwärts orientieren. Denn sowohl links als auch rechts von der Glattjochbahn finden sich einige wunderbare Tiefschneehänge. Dabei ist das Lorenzital (Rote 9) das Highlight in der Region. Allerdings kommt am Ende ein sehr flaches Stück, so dass auch die Gleiterfähigkeiten gefragt sind.
Die allerbesten Freerider steigen bereits an der Bergstation der Gulmabahn Richtung Lorenzital ein – dafür muss man noch ein paar Höhenmeter hochsteigen. Dann kann man in sehr steilen Hängen ins Lorenzital abfahren. Vorsicht: Diese Abfahrt ist wirklich nur etwas für wirklich gute Skifahrer. Wer der Sonne folgen will, sollte am Morgen in Bürserberg einsteigen und dann zum Mittag in den Brandner Skiteil überwechseln. Am späteren Nachmittag ist es dann mit der Sonne aber vorbei – die verschwindet nämlich hinter den Bergen.
Im Brandnertal gibt es knapp 100km markierter Wanderwege. In Brand und Bürserberg finden sich zum Beispiel zwei leichte Rundwanderwege, tolle Ausblicke gibt es unter anderem auf dem 10km langen Alte-Statt-Weg oder dem Furkla-Höhenwanderweg.
Schneeschuhwandern ist im Brandnertal natürlich fast überall möglich, markierte Routen sind aber unter anderem die anspruchsvolle Schneeschuhtour Furkla Alpe in Bürserberg, die Schneeschuhroute von der Alvierbach-Brücke in Brand talauswärts oder am Hochplateau Tschengla auf 1.200 m Seehöhe.
Das Brandnertal hat mit etwa 20km Loipen nicht das allergrößte Langlaufangebot, die vorhandenen Loipen im Tal und auf dem Berg reichen für den ein oder anderen Ausflug auf den schmalen Brettern aber mehr als aus. Besonders empfehlenswert sind die drei Loipen (ehemals Rona Panorama-Loipe) auf dem Hochplateau Tschengla/Bürserberg mit herrlichem Blick in die umliegenden fünf Täler.