Kvitfjell hat einen guten Namen - viele Menschen kennen das Skigebiet als Weltcup-Gastgeber. Entstanden ist es im Zuge der Olympischen Winterspiele von 1994: Die Speed-Disziplinen von Lillehammer fanden hier statt und der 'Olympiabakken' ist immer noch das Highlight des Pistenangebotes. Rund 300 Kilometer nördlich von Oslo gelegen ist die niedrige Höhe kein wirkliches Problem - Schnee fällt in dieser Region normalerweise genug. Die Bergstation liegt nur knapp oberhalb von 1000 Metern. Die Talstation ist recht niedrig gelegen - die meisten Lifte fahren aber sowieso ab der Mittelstation der Ostseite ab.
Kvitfjell ist also ein recht junges Gebiet mit einem großen Hotel an der Ostseite (Gudbrandsgard Hotel - sehr gutes Essen dort!), einem weiteren im Westteil und einigen privaten Zimmern in den zahlreichen Hütten des Gebietes. Nach Olympia wurde zuerst die Ostflanke des Berges mit einigen weiteren Pisten nachgerüstet, später wurden die hauptsächlich für Familien ausgelegten Pisten zur Westseite ergänzt. Dort wie an der Mittelstation könnt ihr nach dem Skifahren bei einem Glas Bier oder Wein den Tag Revue passieren lassen - Kvitfjell ist aber ein ruhiges Gebiet, das weder für Après-Ski noch für Shopping bekannt ist. Die 29 Pistenkilometer bieten einen guten Mix aus einfachen und anspruchsvollen Pisten. Die Infrastruktur ist neu - die meisten Pisten erreicht ihr mit den beiden großen 6er-Sesselliften, Zwischenstücke werden über Schlepplifte bedient. Verfügbar ist auch eine feste Skicross-Strecke und ein kleiner Snowpark. Wie überalll in Norwegen sind viele Langlaufoptionen gegeben - abseits der Pisten empfehlen die Einheimischen euch drei lohnenswerte Freeride-Zonen, die ihr allerdings auf eigene Gefahr erkunden müsst.
Der Schnee in Ost-Norwegen kann durchaus in Massen kommen. Kvitfjell ist immer geöffnet von November (ggf. letztes Oktoberwochenende) bis Ende April. Mit 110 Schneekanonen kann das Gebiet auch komplett künstlich beschneit werden. Tipp für alle, die nicht auf Ferienzeiten angewiesen sind: Ab der 10. Kalenderwoche sind die Norweger und Dänen kaum noch vor Ort - damit habt ihr vor allem unter der Woche das Gebiet fast für euch allein. Kvitfjell bietet bis KW 9 in jeder Saison von 16 bis 20 Uhr zwei Strecken mit Beleuchtung zum Nachtskifahren an.
Die Anreise gen Kvitfjell kann sich als problematisch erweisen - bis Ringebu gibt es eine Standard-Zugverbindung - das Zugsystem wird aber auch von Norwegern nicht als zuverlässig empfunden. Plant ihr euren Trip selbst, raten wir euch zu einer Busfahrt. Von Ringebu benötigt ihr ein Taxi, das auch über die Hotels mitgebucht werden kann. Norweger fahren in der Regel mit ihrem eigenen Auto nach Kvitfjell.