Riksgränsen ist nicht das nördlichste Skigebiet der Welt, das ist Longyearbyen auf Spitzbergen auf 78 Grad nördlicher Breite. Aber Riksgränsen ist das nördlichste Skigebiet, das die weite Anreise durch mehr als nur die Möglichkeit, einen Punkt auf einer Liste abzuhaken, rechtfertigt. Riksgränsen ist ein Lebensgefühl. Hier oben auf 68°25‘34‘‘nördlicher Breite an der Riksgränsen, der Reichsgrenze, entstand Anfang des 20. Jahrhunderts Schwedens zweitgrößter Bahnhof, gelegen an der Eisenbahnstrecke von den Kohlegruben Kirunas zum eisfreien Hafen im norwegischen Narvik. Der Bahnhof musste 1918 verlegt werden. Niemand hatte die enormen Schneemengen vorausgeahnt, die Dampflokomotiven blieben einfach stecken.
Im Sommer(!) 1928 wurde hier der erste Skikurs abgehalten. In den fünfziger Jahren folgte Schwedens erste Sesselbahn und heute gelangt man auch per Helikopter zu den Abfahrten von den umliegenden Bergen. Im Mai und Juni dauert ein Skitag in Riksgränsen von acht Uhr morgens bis kurz nach Mitternacht. Die Lifte schließen nur fürs Abendessen und auch danach braucht man wegen der Mitternachtssonne noch Lichtschutzfaktor 15. Der Schnee ist wie Eiscreme, eine Konsistenz, die sogar Firn übertrifft. Skilehrer aus ganz Schweden treffen sich hier, wenn überall sonst die Saison vorüber ist.
Das Skigebiet ist überschaubar: Zwei Sesselbahnen bedienen die steilere, teils verbuckelte Nordflanke oberhalb von Hotel und Bahnstation, vier Schlepper die sonnige, sanftere Rückseite. Die meisten der gut 30 Abfahrten sind mittelschwere Autobahnen ohne große Ansprüche. Man kann aber überall abseits der Pisten fahren. Nach 30 Minuten Aufstieg erreicht man das Nordalsfjell (1052 Meter). Keine Lifte und Pisten, nur unberührter Tiefschnee und bis zu 80% Gefälle, den traumhaften Tiefblick auf den nur acht Kilometer entfernten Rombaksfjord gibt’s gratis dazu. Eine Tourenabfahrt führt bis an den Strand.
Hotell Riksgränsen
981 94 Riksgränsen, Norrbottens län
Sweden