Mit dem Frühling kommen angenehme Temperaturen und die beste Zeit für Skitouren und Splitboarden beginnt. Doch neben dem Spaß und der Freude birgt das Frühjahr auch seine Herausforderungen und Gefahren, denen man sich bewusst sein sollte. Von Harsch über Firn bis hin zu Nassschnee – die Schneeverhältnisse können sich schnell ändern und erfordern daher besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit.
Hier erfährst du, warum das Skitouren gehen und Splitboarden im Frühling so besonders ist, welche Tipps und Tricks du beachten solltest, um sicher unterwegs zu sein, und wie du das Maximum aus deinen Abenteuern in den Bergen herausholen kannst.
Frühjahrstouren
Früher Aufbruch ist entscheidend
Im Frühjahr gilt die goldene Regel: „Früh los, früh zurück“. Dieser Leitsatz gewährleistet vor allem ein gewisses Maß an Sicherheit, denn wer zu spät startet, begibt sich in Gefahr. Auf Firnhängen und Gletschern können die Temperaturen am späten Vormittag schnell auf über 20 Grad steigen. Der Schnee verwandelt sich innerhalb weniger Stunden von hartem zu leichtem und schließlich zu schwerem Firn oder Sulz.
Vorausschauend planen
Eine sorgfältige Planung der Tour ist ratsam, vor allem in hochalpinen Gelände sollte man ein gewisses Maß an Erfahrung mitbringen und für die Planung deiner Skitour stehen viele Tools zur Verfügung. Foren im Internet bieten Informationen von anderen Tourengehern, während Webcams einen Eindruck von den aktuellen Bedingungen vor Ort vermitteln können. Dennoch ist es wichtig, diese subjektiven Informationen mit den offiziellen Lawinenlageberichten abzugleichen, um die Tour optimal zu planen.
Zu den empfehlenswerten Websites gehören unter anderem
Diese Websites sind nützliche Tools zur digitalen Planung, inklusive der Berücksichtigung von Lawinen- und Wetterberichten sowie der Möglichkeit, Tracks für GPS-Geräte oder Smartphones zu erstellen. Vor allem im hochalpinen Gelände ist es ratsam, eine gründliche Analyse mit einer analogen Karte durchzuführen, um potenzielle Gefahrenstellen wie steile Hänge über 30 Grad oder die im Lagebericht erwähnten Risikobereiche in Bezug auf die Himmelsrichtung zu erkennen.
Skitouren-Ausrüstung
Beim Skitourengehen abseits der präparierten Pisten ist eine adäquate Back Country-Ausrüstung von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit. Ein gut ausgestatteter Rucksack ist dabei unerlässlich und dient als Basis für wichtige Ausrüstungsgegenstände. Zu den essenziellen Utensilien gehören eine Sonde, eine Schaufel sowie idealerweise eine Erste-Hilfe-Ausstattung. Diese Ausstattung bietet die notwendigen Werkzeuge, um im Falle eines Lawinenunglücks effektiv handeln zu können. Die Sonde ermöglicht das Lokalisieren eines Verschütteten unter der Schneedecke, während die Schaufel dabei hilft, diesen zu bergen.
Besonders wichtig ist auch das Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS-Gerät), das eng am Körper getragen werden sollte. Im Falle eines Lawinenabgangs kann der Rucksack durch die Wucht der Lawine vom Körper gerissen werden. Trägt man das LVS-Gerät am Körper, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, im Ernstfall schnell geortet und geborgen zu werden.
Zusätzlich zu diesen grundlegenden Ausrüstungsgegenständen sollte man auch an weitere wichtige Utensilien denken. Dazu gehören unter anderem vor allem ausreichend Verpflegung und Wasser. Ein Flüssigkeitsverlust von nur etwa 1 Prozent des Körpergewichts kann die Leistungsfähigkeit bereits spürbar beeinträchtigen. Auch ein Multifunktionstool kann ebenfalls von großem Nutzen sein, um kleinere Reparaturen am Equipment durchzuführen.
Die Back Country-Ausrüstung sollte stets sorgfältig ausgewählt, regelmäßig überprüft und entsprechend den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Ein umfassendes Verständnis für den Umgang mit der Ausrüstung sowie für die Gefahren im Backcountry ist unerlässlich, um sich und andere in den Bergen sicher zu führen.
Harscheisen und Steigeisen
Die Aufstiegsspur kann am Morgen in einem schwierigen Zustand sein, insbesondere wenn sie über Nacht gefroren ist. In solchen Situationen stoßen Felle schnell an ihre Grenzen, da sie auf dem harten Schnee keinen ausreichenden Halt bieten. Harscheisen sollten daher bei jeder Tour im Rucksack sein, um auf solche Herausforderungen vorbereitet zu sein. Das Gleiche gilt für Steigeisen, die bei steilen Passagen unverzichtbar sind. Eventuell ist auch ein kurzer Pickel von Vorteil, allerdings sollte vorab bedacht werden, ob dieser auch im Abstieg benötigt wird.
Fellpflege
Besonders im Frühjahr kann es vorkommen, dass Schneeklumpen an den Fellen haften bleiben und das Gehen erschweren. Um diesem Problem vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Felle vorher mit speziellem Fellwachs oder Spray zu behandeln. Ein solches Produkt gehört daher zur Grundausstattung für Frühjahrstouren.
Angemessene Bekleidung
Die höhere Sonneneinstrahlung im Frühjahr verstärkt die Reflexion der UV-Strahlen durch den Schnee. Daher ist ein hochwertiges Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor unerlässlich, ebenso wie ein Lippenschutz. Eine Gletscherbrille mit dunklen Gläsern der Kategorie drei oder vier ist auch bei bedecktem Himmel wichtig. Trotz hoher Temperaturen tagsüber sollten mehrere Bekleidungsschichten, Mütze, Handschuhe und Wechselwäsche im Gepäck nicht fehlen. Das Wetter in den Bergen kann sich schnell ändern.
Checkliste
- Überprüfung des Materials (ausreichend Kleber auf den Fellen, funktionstüchtiges LVS-Gerät, Karten, GPS vorhanden)
- Lawinenlageberich prüfen
- Vermeidung von Alleingängen, vor allem im hochalpinen Gelände.
- Sorgfältige Zeitplanung der Tour
- Beachtung von Wetter, Neuschnee und Wind
- Berücksichtigung der schnelleren Veränderungen der Schnee- und Lawinenverhältnisse im Frühjahr
- Achtung vor steilen Hangneigungen.
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