Neben den passenden Ski, Schuhen und der richtigen Bekleidung spielt noch ein anderes Teil der Ausrüstung eine wichtige Rolle, damit beim Skifahren alles passt: eine passende Skibrille. Worauf Ihr beim Kauf von Skibrillen achten solltet, erklären wir in diesem Artikel mit Hilfe von Daniela Eck vom Brillenhersteller Oakley.
1. Richtige Passform
Das wichtigste bei einer Skibrille ist eine gute Passform. Die Skibrille muss optimal passen und soll bequem sitzen. Der Rahmen sollte gleichmäßig auf dem Gesicht aufliegen, sodass keine Druckstellen entstehen. Außerdem sollte die Skibrille nicht auf die Nase drücken. Das beeinträchtigt mit der Zeit die Atmung und ist dadurch natürlich auf Dauer unangenehm. Die richtige Brille sollte am besten im Sportfachgeschäft ausprobiert werden. Nur wer sich absolut über die Größe seines Gesichts sicher ist, sollte zum Onlinekauf greifen. Denn jedes Gesicht ist anders und die drei Größen Small Fit, Medium Fit oder Large Fit decken einen perfekten Halt nicht immer ab. Jeder Hersteller hat etwas andere Formen die für jede Gesichtsform mehr oder weniger passen. Da reicht eine Einheitsgröße für eine Bestellung übers Internet sicherlich nicht besonders aus.
Small Fit
Diese Small FIT Passform zielt vor allem auf Kinder und Jugendliche ab. Allgemein gesagt, an jene, die einen tendenziell eher kleine Kopf- bzw. Gesichtsform aufweisen. Bei kleinen Brillen-Rahmen sollte vor allem ist es oft etwas schwierig den richtigen Helm dazu zu finden, da hier leider oft Lücken zwischen Helm und Brille entstehen, die man eigentlich vermeiden sollte.
Medium Fit
Ein Medium Fit Brillenrahmen die Allround-Größe wenn es um die richtige Passform der Skibrille geht. Denn Medium Fit passt den meisten. Aus diesem Grund ist dieser Fit auch nahezu mit allen Ski-Helmen kompatibel. Trotzdem sollte sich weiterhin vorm Kauf gründlich erkundigt werden.
Large Fit
Ski- und Snowboardbrillen mit einem Large Fit Rahmen sind groß. Der Vorteil bei diesen Brillen ist ein großes Sichtfeld. Daher eignen sie sich besonders für Freerider und Freestyler, die aufgrund ihres Fahrstils viel im Blick haben müssen. Des Weiteren eignet sich diese Art von Rahmen hervorragend für Brillenträger, worauf wir in Punkt 4 noch näher eingehen werden. Die eigene Brille passt auf Grund des großen Rahmens einfacher unter die Skibrille. Der Nachteil beim Large Fit ist, dass es sich etwas schwieriger gestalten kann, den richtigen Helm dazu zu finden.
Ladies Fit
Beim Ladies Fit handelt es sich um einen Rahmen, der speziell für Frauen geschnitten ist. Diese Rahmen unterscheiden sich allerdings nicht in ihrer Funktion von Unisex-Rahmen. Sie sind lediglich auf eine schmalere Gesichtsformen von Frauen abgestimmt.
Größentabelle von Alpina:
Tipp der Redaktion: Nimm deinen Helm mit ins Sportfachgeschäft, wenn du Skibrillen anprobieren gehst.
2. Ausgezeichnete Qualität
Wichtig ist natürlich auch die Qualität. Auf die folgenden Punkte sollte beim Brillenkauf geachtet werden.
UV-Schutz
Der UV-Schutz ist gerade am Berg sehr wichtig. Neben UV-A, UV-B und UV-C Schutz sollte die Brille auch vor dem gefährlichen Blaulicht schützen. Alle Skibrillen müssen alle Lichtwellen mit Längen unter 400 nm blockieren können. Als besonders aggressiv gilt das UV-B-Licht. Ein UV-Schutz lässt sich beim Kauf an den Kennzeichen CE, UV 400 und UV 100% erkennen.
Bruch- und Stoßfestigkeit der Scheiben
Bei einem Sturz können Skistöcke oder Äste schnell zur Waffe werden, darum ist es wichtig, dass die Scheibe ausreichend Schutz bietet, nicht bricht und sich auch nicht aus dem Rahmen löst.
Beschlagfreie Sicht
Lüftungslöcher und eine Anti-Beschlagbeschichtung sorgen für eine gute und uneingeschränkte Sicht, die für die Sicherheit ausschlaggebend ist. Die Belüftungsöffnungen sollten nicht vom Helm verdeckt werden und eine gute Durchlüftung bieten, ohne dabei zu viel Wind durchzulassen. Auch die Platzierung der „Lüftungslöcher“ ist dabei wichtig.
Sichtfeld
Beim Skifahren spielt der richtige Überblick eine entscheidene Rolle. Skibrillen weisen zum Teil einen gravierenden Unterschied in Bezug auf das Sichtfeld auf. Hier sollte man mehrere Brillen ausprobieren, um ein Gefühl für den richtigen Durchblick zu bekommen.
Lichtdurchlässigkeit
Neben UV-Schutz sollte beim Kauf einer Skibrille auch auf die Lichtdurchlässigkeit geachtet werden. Diese wird immer in VLT (visible light transmission angegeben. Unterteilt wird die Lichtdurchlässigkeit dann wiederum in 5 Kategorien:
- 0: 80 – 100 % VLT
- 1: 43 – 80 % VLT
- 2: 18 – 43 % VLT
- 3: 8 – 18 % VLT
- 4: 3 – 8 % VLT
Kategorie 0 eignet sich zum Tragen an stark bewölkten Tagen oder beim Skifahren unter Flutlicht. Die Kategorie 4 sollte für Tage mit viel strahlendem Sonnenschein gewählt werden. Für eine Mischung zwischen bewölkten und sonnigen Tagen eignen sich Gläser der Kategorie 2.
3. Kompatibilität mit dem Helm
Ein weiterer wichtiger Faktor, auf den man achten sollte, die Skibrille muss kompatibel mit dem Skihelm sein. Der Rahmen sollte in die Aussparung des Helmes passen und trotzdem gleichmäßig auf dem Gesicht aufliegen. Seitliche Strapausleger verbessern dabei die Druckverteilung, Silikonstreifen auf der Bandinnenseite verhindern das Verrutschen und sorgen für guten Halt. Im Idealfall nimmt man den Helm zum Kauf mit.
4. Passende Skibrille für Brillenträger
Es gibt auch Skibrillen, die speziell für Brillenträger entwickelt wurden und über die Korrektionsbrille getragen werden können. Hierbei handelt es sich um sogenannte OTG (Over the glas) Brillen. OTGs sind größer als klassische Skibrillen und bieten so ausreichend Platz für eine zweite Brille darunter. Sie verfügen meist über seitliche Aussparungen in Rahmen und Schaumstoff, damit auch die Brillenbügel ihren Platz finden.
Kontaktlinsen statt Brille
Sollte bereits ein Skibrille vorhanden sein, kann natürlich auch auf Kontaktlinsen zurückgegriffen werden. Diese haben den großen Vorteil: Sie benötigenkeine spezielle Skibrille. Eine Skibrille kann nämlich ganz einfach und ohne Probleme mit Kontaktlinsen getragen werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass Kontaktlinsen nicht beschlagen und das Sichtfeld bleibt uneingeschränkt.
Skihelme mit Visier
Eine weitere sehr gute Option für Brillenträger bieten Visierhelme. Skihelme mit einem Visier überzeugen durch einen hohen Tragekomfort, denn das Visier passt über jede Brille und verhindert so unangenehme Druckstellen. In der Regel kann sich das Visier zwischendurch auch ganz einfach nach oben klappen lassen. Durch den lockeren Sitz des integrierten Visier, beschlagen die Gläser nicht so schnell. Denn im Gegensatz zur klassischen Skibrille, kann die Luft unter dem Sichtschutz besser zirkulieren. Skihelme mit Visier im Test findet ihr hier.
5. Sich für die richtige Brille entscheiden
Haben es verschiedene Brillen in die Endauswahl geschafft, muss man herausfinden, welche Brille am besten passt. Dazu schüttelt man – nicht zu zaghaft – den Kopf in alle Richtungen. Dabei sollte die Skibrille nicht rutschen und auch nicht drücken. Überhaupt sollte man die Brille einige Minuten im Laden Probetragen, um mögliche Druckstellen zu identifizieren. Wer auch mal ohne Helm fährt, sollte darauf achten, dass das Kopfband („Strap“) auf unterschiedliche Längen verstellbar ist. Im Laden sollte man vor allem auf sein Gefühl achten. Ist die Skibrille hier nicht bequem, dann ist sie nicht die richtige – egal wie schön das Design sein mag.
6. Was für Skibrillen gibt es?
Es gibt einige Merkmale, wie sich Skibrillen voneinander unterscheiden.
Größe
Im Endeffekt gibt es drei Größen, für große mittlere und kleine Gesichter. Wenn man die falsche Größe hat, kann es gut sein, dass die Brille rutscht oder drückt, die Sicht eingeschränkt ist oder der Rahmen zu sehr auf die Nase drückt.
Komfort
Neben der Rahmengröße spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle für einen dauerhaft angenehmen Tragekomfort. Die Brille sollte leicht sein, der Rahmen sollte zur Gesichtsform passen und als Gesichtsauflage einen weichen Fleece haben.
Scheiben
Bei den Scheiben unterscheidet man zuerst zwischen zylindrischen und sphärischen Scheiben, diese sind einfach bzw. zweifach gekrümmt. Sphärische Scheiben haben eine bessere Optik, liegen im Anschaffungspreis aber etwas höher.
Skibrillen mit Scheibenwechsel-System
Mittlerweile gibt es von vielen Marken Skibrillen, bei denen man schnell und einfach die Scheibe wechseln kann. Dies empfiehlt sich, weil man die Brille so immer den gerade vorherrschenden Bedingungen anpassen kann. Nicht selten hat man morgens noch Nebel und/oder Schneefall und am Nachmittag strahlenden Sonnenschein. Jede Scheibentönung ist in Verbindung mit einer Beschichtung für bestimmte Bedingungen ideal und bietet nur dann optimale Kontraste, deutliche Konturen und somit eine optimale Sicht, die dann wiederum für Sicherheit sorgt.
7. Die unterschiedlichen Scheibenfarben und deren Bedeutung
Die verschiedenen Farben der Scheiben haben eine Bedeutung, sind aber von Marke zu Marke unterschiedlich, da alle eine andere Kombination aus Verspiegelung oder Polarisationsfilter verwenden. Zwar empfehlen die meisten Marken spezielle Scheiben für bestimmtes Wetter, letztendlich bleibt es jedoch eine Geschmackssache des Käufers. In der Regel kann die Farbauswahl wie folgt aufgeteilt sein:
- Gelb Gläser: Gute Lichtverhältnisse bei schlechtem Wetter. Reduzieren den Hell-Dunkel-Kontrast und sind daher gut für bewölkte Tage geeignet.
- Orange Gläser: Schaffen eine optimale Aufhellung. Eignen sich besonders gut zum Skifahren bei Nebel oder Schneefall.
- Rot Gläser: Filtern die Blautöne aus dem Sonnenlicht. Eignen sich gut zum Tragen in Hochgebirgen.
- Grau / Schwarz: Dunkeln das helle Sonnenlicht an grellen Tagen ab. Besonders gut an Tagen mit viel Sonnenschein geeignet.
- Blau / Violett: Vermeiden bzw. reduzieren die Bildung von Streulichtern. Eignen sich an Tagen bei wenig Sonnenschein und bilden Übergang zwischen grauen und gelben Gläsern.
- Wechselscheiben: Flexibel und je nach Wetterlage können die Scheiben schnell ausgetauscht werden.
- Selbsttönende Gläser: Wechseln die Farbe je nach Wetterlage innerhalb von etwa 30 Sekunden.
8. Teuer, aber gut: Was ist das Besondere an Oakley-Brillen?
Brillenhersteller Oakley ist einer der Platzhirsche und häufig im oberen Preissegment zu finden. Wir fragten bei Oakley nach: Was macht die Brillen von Oakley so besonders? Daniela Eck von Oakley beschreibt es zunächst mit einem Satz: „Oakley verwendet einfach das beste Material.“ Die Scheiben sind aus Plutonite, dem optisch reinsten Material, das für die Fertigung von Gogglescheiben zum Einsatz kommt. Es ist robust und übersteht auch den härtesten Aufprall. Es blockiert die gesamte UVA-, UVB- und UVC-Strahlung und das gefährliche Blaulicht. Die Scheiben sind massegefärbt, d.h., dass selbst bei einem Kratzer immer noch derselbe Schutz besteht. Doppelt belüftete Scheiben und die F3-Antibeschlag-Technologie sorgen für eine beschlagfreie Sicht.
High Definition Optics (HDO)
Die Oakley High Definition Optics (HDO) Technologie sorgt für klare und verzerrfeie Sicht bis in die Randbereiche. Für einen guten Tragekomfort verbindet Oakley einen festeren Außenrahmen mit einem flexiblen Innenrahmen, der sich dem Gesicht anpasst. Ein dreilagiger Fleece-Schaumstoff, der auf der Haut aufliegt, sorgt dafür, dass man die Goggle den ganzen Tag bequem tragen kann. Die Rahmen der High-End Modelle von Oakley (Airbrake, Canopy, Splice) sind mit der O Flow Arch Technologie ausgestattet. Der flexible Skelettrahmen aus Urethan bietet durch seinen Aufbau hohen Schutz vor Verletzungen und behält auch bei niedrigen Temperaturen seine Stabilität. Der innere Rahmenteil im Nasenbereich besteht aus einem härteten Kunststoff und reduziert den Druck auf die Nase.
9. Pflege der Skibrille
Wenn die Scheibe innen nass ist, sollte man niemals mit einem Tuch reiben, denn dadurch zerstört man die Anti-Fog Beschichtung und die Scheibe wird blind. Besser ist es, die Brille auszuklopfen und wenn möglich im Warmen trocknen lassen. Will man direkt weiterfahren hilft ein fusselfreies Tuch (häufig die Brillentasche, in der sie transportiert wird) trocken tupfen.
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