Auf den ersten Blick sieht der Belag eines Skis glatt und eben aus. Doch wenn man ihn einmal genau unter Lupe nimmt, kann einem auffallen, dass er, ähnlich wie unsere Haut, viele kleine Poren hat. Damit sich der Belag nicht abnutzt, sollten diese Poren immer mit frischem Skiwachs gefüllt sein. Skiinfo hat für euch recherchiert, wie ihr am besten eure Ski wachsen könnt.
Unabhängig vom jeweiligen Skityp sollten alle Skier und Snowboards regelmäßig gepflegt werden. Es kommt nicht darauf an, ob du ein Anfänger oder ein Profi-Skifahrer bist. Ein nicht ausreichend oder gar schlecht gewachster Ski, dreht sich schlechter und ist immer schwieriger zu fahren.
Der Ski wird zudem langsamer und es kostet dem Fahrer viel mehr Kraft. Des Weiteren sollte der Belag mindestens einmal pro Saison ausgebessert und geschliffen werden. Dadurch verschwinden alle entstandenen Kratzer. Nach diesem ordentlichen Strukturschliff gleitet der Ski dann auch viel besser. Gerade als Anfänger sollte rigoros auf einen gut gewachsten Ski geachtet werden.
Flüssigwachs, Heißwachs, oder Kerzenwachs – welches Wachs muss auf die Skier?
Ski wachsen ist wichtig, aber mit welchem Wachs? In der Regel wird zwischen zwei Wachsarten unterschieden: Kaltwachs und Heißwachs. Die Wachsarten unterscheiden sich jeweils in der Verarbeitung. Bei beiden Wachsarten gibt es zu dem auch Ausführungen mit unterschiedlich hohen oder niedrigen Anteilen an Fluor. Fluor-Wachse sind stärker hydrophob (besonders gut wasserabweisend) als andere Wachsarten. Daher gleiten sie auch besser.
- Heißwachs gibt es in Block- oder Stiftform. Erst durch den Kontakt mit dem Bügeleisen verflüssigt sich es. Wachs kommt auch in unterschiedlichen Farben auf dem Markt vor. Die Farben richten sich aber nicht an die verschiedenen Temperaturbereiche.
Vorteil: Hohe Standfestigkeit. Aufgrund der Erhitzung dringt das Wachs tiefer in den Belag ein, hält somit für 2-3 Tage.
Nachteil: In der Regel ist dieser Wachsvorgang teuer, da einiges an Equipment benötigt wird. Hoher Zeitaufwand.
- Kaltwachs gibt es in flüssiger Form. Besonders für eine schnelle Behandlung zu empfehlen. Auswahl an verschiedenen Variationen ist zu dem auch größer. Unter anderem gibt es Blockwachs, Cremewachs und Flüssigwachs. Es gibt sie mit oder ohne Fluor-Anteil.
Vorteil: Einfache Anwendung. Kaltwachs kann ohne Hilfsmittel bzw. nur mit einem einfachen Tuch aufgetragen werden. Daher kann man an jedem Ort und zu jeder Gelegenheit seine Ski wachsen.
Nachteil: Aufgrund von fehlender Erhitzung ist die Haltbarkeit nur auf einen Tag begrenzt.
Beim Kauf vom Skiwachs sollte auch auf den Fluor-Anteil geachtet werden.
- High-Flour-Wachs bewirkt, dass der Ski vor allem auf feuchtem, schwerem Schnee besser gleiten wird.
- Low-Flour-Wachs ist stets eine gute Wahl, wenn besonders viel in Pulverschnee gefahren wird.
Neben den zwei gängigsten Wachsarten, gibt es dann noch Kerzenwachs, Cremewachs und Flüssigwachs. Eine Behandlung mit Kerzenwachs kann funktionieren, sollte aber vermieden werden. Flüssigwachs gehört zu der schon erwähnten Kategorie der Kaltwachse. Der jeweilige Wachs mithilfe von Lösungsmitteln verflüssigt, welche beim Auftragen auf den Ski wieder verdampfen. Cremewachs gehört ebenfalls zu Kategorie der Kaltwachse. Jedoch ist bei der Cremewachs viel weniger Lösungsmittel enthalten und die Anwendung ist super einfach! Den Wachs einfach auftragen und mit einem Tuch (gern auch Taschentuch) abreiben.
Wie oft sollte man Skier und Snowboards wachsen?
Um ein optimales Fahrverhalten zu bekommen und um die Beläge zu schonen, muss man die Skier und Snowboards täglich wachsen. Ganz so oft braucht man als Hobbyfahrer aber nicht zum Skiwachs greifen. Dort reicht es, wenn man es alle zwei oder drei Tage macht. Spätestens wenn die ersten weißlichen Stellen auf dem Belag zu sehen sind, wird es höchste Zeit, die Beläge zu pflegen. Wer großen Wert auf die Fahreigenschaften der Skier legt, kann an den Tagen zwischen dem wachsen die Beläge mit speziellem Waschspray behandeln, um Schmutz aus den Poren zu entfernen. Auch Sprühwachs hilft zumindest kurzzeitig.
Die Skier können entweder in ein Sportgeschäft gebracht werden und dort von einem Profi gewachst werden. Oder man kann viel Geld sparen und das Wachsen selber übernehmen. Das ist nämlich gar nicht so schwierig – sofern man weiß, wie es funktioniert.
Im Idealfall wachst man seine Skier mit Heißwachs. Zur Standardpflege gehört daher das Wachsen der Gleitzonen, da der Belag sonst trocken, fasrig, stumpf und spröde wird. Dafür benötigt man ein altes Bügeleisen, Skiwachs, ein sauberes Tuch, eine Bronzebürste und eine Abziehklinge.
Die Ski wachsen, so funktioniert es:
1. Als Erstes muss man das alte Wachs vom Belag entfernen. Dafür fährt man mit leichtem Druck mit der Bronzebürste in Fahrtrichtung über den Belag.
2. Mit dem sauberen Tuch werden anschließend Wachsreste, Staub und Schmutz vom Belag entfernt.
3. Dann folgt das Wachsen. Dabei sollte man darauf achten, dass die Skier nicht zu kalt sind, da sonst die Poren zu weit geschlossen sind. Dazu nimmt man ein Bügeleisen und erhitzt es auf 120 bis 130 Grad. Das Heißwachs wird auf die Gleitfläche des Bügeleisens gedrückt und großzügig auf der Lauffläche verteilt. Anschließend verteilt man das Wachs gleichmäßig auf dem Ski und bügelt es tief in den Belag. Damit der Ski sauber läuft, müssen alle Poren mit reichlich Wachs gefüllt sein. Zum Einbügeln gibt es spezielle Ski-Bügeleisen. Zur Not tut es auch ein altes Bügeleisen. Dampfbügeleisen sind dagegen nicht geeignet, um Skier zu wachsen. Wer noch niemals Ski gewachst hat, sollte zunächst an einem alten Paar üben.
4. Wenn das Wachs gleichmäßig verteilt ist, sollte es mindestens 30 Minuten aushärten. Das überschüssige Wachs wird anschließend mit der Abziehklinge entfernt. Zieht die Klinge immer in Laufrichtung von vorne nach hinten über Ski oder Snowboard. Für die perfekte Laufeigenschaft kann man den Belag noch mit einer Kupferbürste ausbürsten und mit einer Rosshaarbürste polieren. Doch spätestens bei der dritten Abfahrt spürt man davon nichts mehr, da der Belag dann schon etwas abgefahren ist.
Unterschied bei Alpin- und Langlaufski?
Die Anzahl an unterschiedlichen Skitypen am Markt ist überwältigend. Muss daher für jede Skiart auf ein anderes Wachs zurückgegriffen werden? Nein, muss es nicht. Das Gleitwachs für Langlauf und Alpin unterscheidet sich in der Regel nicht und auf der Verpackung steht meistens auch drauf, dass du es für beide Skier verwenden kannst.
Langlaufski
Ein Langlaufski sollte immer stets reibungslos durch die Loipe gleiten. Eine regelmäßige Wachs-Behandlung ist daher umso wichtiger, um so den Widerstand zwischen Schnee und Ski minimal zu halten. Beim Langlaufski können zum gewöhnlichen Wachs, zusätzlich noch Grip- und Haftwachs verwendet werden. Beide sorgen für eine bessere Bodenhaftung.
Alpinski
Ein gut gewachster Alpinski, erfordert beim Fahren viel weniger Kraftaufwand. Der jeweilige Kraftaufwand ist aber abhängig von der Pistenqualität und den Schneeverhältnissen. Zum Beispiel macht es im Tiefschnee oft keinen Unterschied, ob der Ski vorher frisch gewachst worden ist oder nicht.