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Trekking- und Wanderstöcke auf der einen und alpine Skistöcke auf der anderen Seite finden sich in vielen Haushalten. Für das Schneeschuhwandern sind Trekking-Stöcke mit einem speziellen Tiefschnee-Teller noch verwendbar, alpine Stöcke aber grundsätzlich nicht ideal. Ohne Stöcke solltet ihr aber gar nicht aus dem Haus gehen: Für die Stabilität und Sicherheit im Schnee sind sie schlicht unabdingbar. LEKI-Experte Markus Milbrandt hat uns einige wichtige Tipps zur Wahl des richtigen Stocks gegeben.
Der Griff: Ergonomisch muss er sein
Einer der wichtigsten Bestandteile des Stockes ist sein Griff. „Ergonomisch sollte er sein und dazu wenn möglich isoliert“, erklärt Markus Milbrandt, denn „wenn man bei Sonnenschein den Anstieg auch mal ohne Handschuhe angeht, ist ein isolierendes Material von Vorteil.“ Bei Aufstiegen hilft zudem eine Griffverlängerung, damit man auch mal unter den Griff fassen kann.
Schneeschuhwandern – Flexibel und stabil
Auch beim Schaft gibt es spezielle Anforderungen für das Schneeschuhwandern. „Unsere Stöcke haben hier eine Länge bis 1,50 Meter“, weiß der LEKI-Experte und erklärt auch gleich, warum: „Die braucht es, um bergauf und bergab die richtige Länge einstellen zu können. Das ließe sich auch mit am Teller angepassten Trekkingstöcken noch machen.“ Die Verstellbarkeit in der Länge ist ein Grund, warum Milbrandt die Verwendung alpiner Skistöcke nicht empfiehlt: „Die sind in der Regel nur bis zu 1,20 Meter lang und das kann bei einem steilen Abstieg zu wenig sein!“ Vor allem fehlt die Flexibilität, insbesondere im Tiefschnee. Hier können lange Trekkingstöcke mit einem speziellen Tiefschneetourenteller noch gute Dienste leisten. Am besten sind aber die ‚Spezialisten‘. Generell gut geeignet sind zweiteilige Stöcke, deren Verstellsystem auch bei hohen Minusgraden leicht zu bedienen und trotzdem verlässlich sicher ist. Wichtig ist auch das Material: Karbon ist leicht und sehr fest, gehärtetes Aluminium darf es auch sein.
Discounter-Stöcke: Lieber nicht
Wer auf der Suche nach einem günstigen Stock zum Schneeschuhwandern ist, sollte die Angebote von Discountern trotzdem meiden. Milbrandt kennt den Markt genau. „Dort findet man zunächst mal nur alpine Stöcke und Trekkingstöcke – das Wintertourensegment gibt es gar nicht. Das heißt, die Länge stimmt schon einmal nicht und auch die Teller passen nicht.“ Die Teller sollten möglichst groß sein und sich mit dem Gelände neigen können. Ziel ist es, mit dem Stock nicht zu tief einzusinken, um beim Wandern Kräfte zu sparen. Der Teller ist damit neben der Länge ein weiterer Grund, warum alpine Stöcke kaum zu empfehlen sind. Aber auch die Festigkeit der Schäfte ist ein wesentliches Thema. „Bei Discountern sind die aus ungehärtetem Aluminium – und knicken damit relativ leicht ein.“ Ein Stock der bricht, wenn man ihn am meisten braucht? Keine gute Idee…
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Einstellen beim Wandern: Hebelwirkung beachten
Aber wie stelle ich meine neuen Stöcke nun richtig ein? Auch hier weiß der LEKI-Fachmann Rat: „Die beste Hebelwirkung hat man, wenn Unter- und Oberarm einen Winkel von 90 Grad bilden,“ so Milbrandt. Je nach Hanglage könnt ihr nach dieser Faustformel eure Stöcke einstellen. Einen qualitativ hochwertigen Stock für das Schneeschuhwandern bekommt ihr übrigens ab 80 Euro – je nach Ausstattung gibt es natürlich auch klar teurere Modelle.
Schneeschuhwandern – Faltstock oder Teleskopstock?
Teleskopstock
Teleskopstöcke, Trekkingstöcke, die einfach ineinander geschoben werden können, sind der Archetyp des Trekkingstock und stellen den größten Teil des Sortiments in den Outdoorläden dar. Sie bestehen meistens aus drei gehärteten Aluminium-Rohren. Die Rohre werden ineinander gesteckt und danach nach Belieben auseinandergezogen („teleskopieren“) und dann fixiert. Zur Fixierung dienen entweder Schrauben oder Klemmen. Die Klemmen sind leichter bedienbar und können schnell ausgetauscht werden, sollten sie einmal kaputtgehen.
Des Weiteren unterscheidet man bei den Klemmmechanismen in Innenklemmungen mit einem Spreizkonus oder Außenklemmungen mit einem Exzenterhebel. Innenliegende Klemmungen gestalten den Stock „schlank“. Dadurch wird mit dem Stock seltener in dichtem Gestrüpp hängengeblieben und die Klemmen verschmutzen weniger. Allerdings ist weisen sie eine umständliche Handhabung auf. Denn bei innenliegenden Klemmen muss jedes Segment einzeln ausgezogen und gegen ein anderes verschraubt werden.
Außenklemmungen sind dahingegen wesentlich schneller und einfacher zu bedienen. Ein großzügiger Exzenterhebel, wird mittels einer Stellschraube individuell eingestellt und ermöglicht es relativ schnell, die Stöcke gebrauchsfertig zu machen.
Faltstock
Faltstöcke sind die Newcomer unter den Trekkingstöcken und noch relativ neu auf dem Markt. Bei den Stöcken sind die einzelnen Segmente mittels einer innenliegenden (elastischen) Schnur miteinander verbunden. Der große Vorteil der Faltstöcke zeigt sich durch deren geringes Packmaß und Schnelligkeit in der Handhabung. Die Stöcke lassen sich in kürzester Zeit verstauen. Egal ob innen im Rucksack, sobald zum Beispiel die Klettertour beginnt, oder einfach in der Hand gehalten bzw. unter den Arm geklemmt. Der Nachteil: Faltstöcke lassen sich nicht individuell in der Länge anpassen.
Schneeschuhwandern Fazit
Den „Besten Stock“ zum Schneeschuhwandern gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind am Ende die Anforderungen, die einzelne Sportarten und der Endnutzer am Ende mit sich bringen. Für generell wenig Geld kann im Produktsegment eine hohe Material- und Verarbeitungsqualität erworben werden. Bei Teleskopstöcken ist die Auswahl vielfältig, viele Modelle unterscheiden sich nur in nebensächlichen Kriterien. Sehr gute Stöcke findet man schon ab 50 €.
Faltbare Trekkingstöcke hingegen weisen eine viel eingeschränktere Auswahl vor. Trotzdem überzeugen die Hersteller mit geringem Packmaß, kombiniert mit schnellem Auffalten und Verstauen.
Am Ende liegt es aber immer an den eigenen Anforderungen und mit welchem Stock man sich am wohlsten fühlt.