Reisetipps: Die schönsten Orte in Australien

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 Australien ist bekannt als das Land der Aboriginies. Aber natürlich ist es nicht deshalb ein besonders beliebtes Reiseziel der Deutschen und vieler Europäer. Speziell junge Backpacker, Aussteiger und Reisende, die sich ein „Sabbatjahr“ genehmigen, sind häufig in „Down Under“ oder „Oz“ anzutreffen. Nicht zuletzt aufgrund des einjährigen Working-Holiday-Visums lockt Australien junge Langzeit-Reisende an. Wir stellen euch die 9 schönsten Orte in Australien etwas näher vor. Wir hoffen, ihr könnt möglichst viele davon bei eurem Trip nach Down Under besuchen.

Eine Reise auf die andere Seite der Welt ist lohnenswert, denn hier trifft man auf unbegreifliche Weiten, schöne, abwechslungsreiche und teilweise unvergleichbare Natur sowie auf überaus nette Einheimische. Zwar muss man bereit sein, eine sehr lange Flugzeit von ca. 24 Stunden in Kauf zu nehmen, doch wer plant, Australien länger als lediglich zwei bis drei Wochen zu bereisen, für den lohnen sich diese Strapazen allemal.

Die große geografische Weite des Landes und die sehr großen Entfernungen zwischen einzelnen Sehenswürdigkeiten machen eine Planung unbedingt notwendig, besonders wenn die Zeit begrenzt ist. Eine Rundreise von Sydney nach Brisbane, Cairns, Alice Springs, den Uluru, Adelaide, Melbourne und zurück nach Sydney bedeuten knapp 9.000 Kilometer direkte Stecke. Hiermit hätte man zwar einen kleinen Teil der Ostküste und des Outbacks bereist, den größten Staat Australiens „Western Australia“ und die raue, teilweise unberührte Westküste des Landes aber noch gar nicht gesehen. Australien ist 21mal so groß wie Deutschland, da sollte man genau wissen, was man mit seiner Zeit am anderen Ende der Welt anstellt.

 

 

1. Die Great Ocean Road / Der Great Otway Nationalpark

Der Hopetoun Falls im Great Otway National Park in Victoria
Der Hopetoun Falls im Great Otway National Park in Victoria. | ©Sara Winter

 

Eine der berühmtesten und spektakulärsten Küstenstraßen der Welt führt 243 Kilometer an der Südküste von Tourquay (in der Nähe von Melbourne) westlich Richtung Adelaide bis nach Allansford. Die Fahrt geht über sehr windige Straßen direkt an der Küste entlang, vorbei an wunderschönen Stränden, kleinen Orten und hohen Klippen. Eine beeindruckende Szenerie breitet sich vor einem aus, wenn man entspannt hunderte Kilometer abspult. Ganz besonders bekannt und eines der Highlights auf dieser Strecke sind die „12 Apostels“. Die bis zu 60 Meter hohen, aus dem Meer herausragenden Felsen aus Kalkstein zieren die Titelbilder vieler Australien-Reiseführer. Ursprünglich waren es wohl mal zwölf Felsen, da die raue See die Steilküste der Port-Campbell-Klippen jährlich um einige Zentimeter abträgt, sind es heute jedoch keine zwölf Apostel mehr. Ganz besonders empfehlenswert ist es, die Felsformationen bei Sonnenauf- und untergang zu besuchen, denn dann werden sie vom rötlichen Sonnenlicht besonders spannend in Szene gesetzt.

Camping mit Koalas

Ebenso ein Höhepunkt für alle Tierliebhaber ist der Great Otway Nationalpark, der sich in der Höhe von dem Ort Anglesea befindet. Geht ihr hier ein Stück in den Wald hinein oder errichtet euer Lager auf dem nahegelegenen Campingplatz, werdet ihr zweifelsohne nicht an den dort in freier Natur lebenden Koalas vorbei kommen. Die knuffigen Artgenossen sitzen entspannt in den Baumkronen der Eukalyptusbäume, essen, schlafen oder geben grunzartige Geräusche von sich (gern auch mal Nachts). Man kann von hier aus die Tiere super beobachten und ein paar tolle Fotos schießen, denn obwohl Australien bekannt für seine Koalas ist, bekommt man sie eher selten zu Gesicht.

 

2. Wilsons Promontory Conservation Reserve

Der Ausblick vom Mt. Bishop über den Wilsons Prom
Der Ausblick vom Mt. Bishop über den Wilsons Prom. | ©Judyta Jastrzebska

 

Von Nationalparks kann man als Naturliebhaber nie genug bekommen, gerade wenn jeder für sich so einzigartig ist. Der „Wilsons Prom“ liegt an der südöstlichsten Spitze Australiens auf einer Halbinsel, die besonders hügelig und grün ist.

Ein geeigneter Ort um die Wanderschuhe anzuziehen, denn hier gibt es viele verschiedene Strecken durch die Wälder und auf Hochebenen. Eine sehr schöne Wanderung führt 3,2 Kilometer hinauf zum Gipfel des Mt. Bishop. Von dort hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Halbinsel und bei gutem Wetter eine sehr gute Sicht in die Weite des Landes und Meeres. Auch den südlichsten Punkt des australischen Festlandes kann man hier erwandern, wobei aber mindestens eine Übernachtung von Nöten ist. Wanderungen von bis zu 6 Tagen sind hier möglich, sodass Extrem-Wanderer sowie Spaziergänger auf ihre Kosten kommen.

Quitschender Strand

Wo man auf jeden Fall die Schuhe zurücklassen sollte, ist der „Squeeky Beach“. Durch den hohen Granitgehalt des Sandes, quietscht dieser beim Laufen unter den Füßen. Ein spaßiges und für diesen Strand namensgebendes Erlebnis.

Auf dem Nationalparkgelände gibt es einen Campingplatz namens Tidal River, auf dem man gegen eine Gebühr campen kann. Ist man Nachts still, kann man mit etwas Glück den besonderen Einwohnern der Insel begegnen: Wombats. Diese kleinen, bärenähnlichen Pflanzenfresser sind nämlich sehr nachtaktiv. Sollte man im Dunkeln mit einem Auto/Van unterwegs sein, ist Vorsicht angebracht, denn das Auto ist nicht nur eine Gefahr für die Wombats, sondern die Tiere ebenso eine Gefahr für euer Auto. In Angstsituationen verkrampfen die Tiere zum Schutz ihre Körper und können gesamte Unterböden von Autos zerstören.

Auf der Halbinsel gibt es natürlich auch Kängurus, Koalas, Kakadus, Papageien, Emus und viele andere Tiere. Haltet also die Augen auf.

 

3. Sapphire Coast – zwischen Sydney und Melbourne

Viele Australien-Reisende fahren die direkte Strecke von Sydney nach Melbourne über das Inland oder nehmen das Flugzeug. Schade, denn gerade dieses Küstenstück ist etwas ganz Besonderes. Die sogenannte „Sapphire Coast“ liegt zwischen Eden und Narooma und beinhaltet „Australia’s Coastal Wilderness Drive“. Hier kann man außergewöhnlich gut die Natur kennenlernen, dem hektischen Stadtleben entkommen und das schöne Küstenleben genießen. Als Transportmittel empfiehlt sich ein Campervan oder ein Auto mit Campingausstattung. Gegen geringe Gebühr darf hier in den verschiedenen Nationalparks gecampt werden, in denen man der Küste ganz nah und dem Massentourismus ganz fern ist.

Ein ganz besonderer Vorteil eines eigenen oder geliehenen Vans ist die Unabhängigkeit. Entlang der Küstenstraße gehen alle paar hundert Meter sehr holprig aussehende „dirt roads“ ab, die direkt zu den schönsten Flecken der Ostküste führen. Verlassene Strände, schöne Badebuchten, perfekte Picknickorte, gute Surfstrände und super Aussichtspunkte, um Delphine oder Wale zu beobachten, liegen an den Enden dieser Schotterwege. Oft sind dort keine Straßenschilder – und genau das macht sie so besonders, denn hierhin verirren sich selten Touristen und man kann in Ruhe ganz alleine die Natur genießen. Die freundlichen Bewohner dieser Küstenregion freuen sich hier noch besonders über die Touristen und geben gerne Tipps, welche Wege man auf sich nehmen sollte.

Kangarus am Golfplatz Tathra

Wer unbedingt mal ein Känguru aus der Nähe beobachten möchte, sollte dem Golfplatz von Tathra einen Besuch abstatten und freundlich nach einem Spaziergang fragen (oder eine Golfrunde spielen), denn Kängurus lieben die weiten Wiesen der Plätze, ersetzen die Rasenmäher und tummeln sich dort oft in großen Gruppen.

Die Wanderlust kommt an der Sapphire Coast auch nicht zu kurz: Es gibt viele unterschiedlichste Wanderwege an der Küste oder im Inland. Genauere Infos dazu gibt es auf der Internetseite http://www.sapphirecoast.com.au.

 

4. Blue Mountains

Der Blick auf die Three Sisters vom Echo Point
Der Blick auf die Three Sisters vom Echo Point. | ©Taras Vyshnya

 

Auf in die Wanderschuhe und rein ins Vergnügen. Wer sich vorerst satt gesehen hat an der schönen Küstenlandschaft des Landes, sollte einen Ausflug in die Blue Mountains unternehmen. Das nur knapp 60 Kilometer westlich von Sydney gelegene Gebirge ist aufgrund seiner Artenvielfalt der Eukalyptusbäume zu einem Weltnaturerbe der UNESCO erklärt worden. Daher auch der Name „Blue Mountains“, denn durch die kräftige Sonneneinstrahlung verdunsten die ätherischen Öle der Blätter und es entsteht ein feiner Nebel, der über den Bergen schwebt und tagsüber einen blauen Schein verursacht.

Unvergesslicher Ausblick am Echo Point

Ein Aussichtspunkt den ihr unbedingt ansteuern solltet liegt in der Nähe des Ortes Katoomba, der Echo Point. Von hier aus lässt sich die Felsformation namens „Three Sisters“ bestaunen und verschiedene Wanderrouten haben hier ihren Ausgangspunkt. Eine der vielen und besonders schönen Wandermöglichkeiten führt zunächst sehr steile, in Stein gemeißelte Treppen hinunter und anschließend unterhalb der steilen Gebirgswand entlang, vorbei an den Wentworth Falls und weiteren Wasserfällen mit wunderschönen Ausblicken, zurück über einen steilen Anstieg auf das hoch gelegene Aussichtsplateau. Für die Strecke benötigt man circa drei Stunden. Dies ist definitiv keine Wanderung für Wanderer mit Höhenangst.

 

5. Fraser Island / K’Gari

schönsten Orte in Australien
Das Maheno Schiffswrack. Einst gekentert, heute eine der Hauptattraktionen auf Fraser Island. | ©Darren Tierney

 

Einer der schönsten Flecken von Australien ist zugleich die größte existierende Sandinsel der Welt: Fraser Island. Sie zählt selbstverständlich auch zum UNESCO Weltnaturerbe. Fraser Island liegt ca. 190 km nördlich von Brisbane und ist ganze 124 Kilometer lang. Die Ureinwohner nennen die Insel K’Gari, was zutreffender Weise so viel wie „das Paradies“ bedeutet.

Die Insel ist gezeichnet von einigen besonderen, kristallklaren Seen, wie dem Lake McKenzie oder dem Lake Wabby. Der Sand dort gilt als einer der reinsten Quarz-Sand-Sorten der Welt. Unbeschreiblich strahlend weiß und fein. Wer Sandinsel hört, denkt wohl eher an eine Dünenlandschaft. Doch weit gefehlt! Spektakuläre Dünen und endlosen Strand gibt es zwar auch auf K’Gari, jedoch wächst in der Mitte der Insel dichter Regenwald aus dem sandigen Boden. Außerdem laden kristallklare Bachläufe zu Wanderungen und zum Baden ein.

Dingos, Dingos und noch mehr Dingos

Auch die vielen verschiedenen Tierarten auf Fraser Island machen einen Besuch lohnenswert. Auf K’Gari leben rund 300 der reinsten Dingorasse, die es weltweit gibt, da durch die Abschottung der Insel eine Mischung unterschiedlicher Rassen ausgeschlossen ist (Hunde sind hier übrigens verboten). So schön diese Tiere auch sind, man sollte Vorsicht walten lassen. Dingos sind wilde Tiere und in Rudeln scheuen sie nicht davor, Menschen anzugreifen.

Um auf diese faszinierende Insel zu kommen, schließt man sich entweder einer (oft mehrtägigen) Tour an, die häufig von Noosa oder Hervey Bay starten, oder man mietet sich einen Allrad-Jeep und fährt die kurze Strecke mit der Fähre auf die Insel. Die letztere Variante sollten nur erfahrene Allrad-Fahrer auf sich nehmen, denn auf der Insel gibt es keine Straßen. Der Strand ist der Highway und sandige und hügelige Waldwege die Landstraße. Ein ganz besonderes und nicht ungefährliches Fahrerlebnis erwartet einen hier, deswegen empfiehlt es sich eher, an einer organisierten Reise teilzunehmen. Bei diesen ist es auch möglich, selbst das Steuer zu übernehmen und das Fahren in diesen erschwerten Bedingungen kennenzulernen. Außerdem kennen die Tour-Anbieter die Insel und ihre Highlights außerordentlich gut.

Buckel- und Pottwale sichten

Tipps: in dem Zeitraum Juni bis November sind Buckel- sowie Pottwale auf Migration in den Norden entlang der Fraser-Küste unterwegs. Zwischen 4.000 und 5.000 der Meeres-Riesen ziehen ganz nah an der Küste vorbei und man kann sie in dieser Zeit von Fraser Island aus perfekt beobachten, ohne viel Glück haben zu müssen. Laut Wal-Experten ist lediglich Hawaii ein vergleichbar guter Ort zum Beobachten von Walen. Der Allrad-Camping-Touren-Anbieter „Dropbear Adventures“ setzt auf nachhaltige und authentische K´Gari-Touren mit Fokus auf die Geschichte und Natur der Insel, wohingegen viele anderen Touren rein auf Spaß und Party ausgelegt sind.

 

6. Whitsunday Islands

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Vollkommen unbearbeitet – der Whitehaven Beach. Nicht zu unrecht einer der schönsten Strände der Welt. | ©Martin Valigursky

 

Für alle Segler unter euch: Hier wird euer Herz schneller schlagen.

Die Whitsunday Islands liegen im Norden Australiens, ungefähr auf der Höhe vom berühmten Backpacker-Mekka „Airlie Beach“. Die Inselgruppe der Whitsundays besteht aus insgesamt 74 Inseln. Durch die vom Great Barrier Reef geschützte Lage ist es der perfekte Ort zum Segeln. Natürlich profitiert davon besonders die Tourismus-Branche und bietet unzählige, meist dreitägige Segel-/Bootstouren an, um einige ausgewählte Orte der Inseln zu erkunden. Weltberühmt ist der zu den Whitsundays gehörende Whitehaven Beach.

Der Strand ist mit einem Quarzgehalt von fast 99%, einer der weißesten Strände der Welt. Oftmals wurde er schon zum schönsten Strand der Welt gekürt. Die Kombination des unwirklich erscheinenden weißen Sandes und des türkisfarbenen Wassers lässt einen glauben, anstatt der Wirklichkeit ein Aquarell-Gemälde zu bestaunen. Dank der immer konsequent bleibenden Badetemperatur zwischen 20 – 24 C° und den kleinen Riffs rund um die Inseln, ist dies ein beliebter Ort zum Schnorcheln und Tauchen.

Auch hier tummeln sich einige Touren-Anbieter und viele der Segeltrips sind auf junge Leute und wilde Nächte ausgerichtet. In den in Airlie Beach ansässigen Informationsbüros kann man seine Wünsche genau äußern und so auch ein ruhigeres Boot wählen, auf welchem man selbst mit anpacken muss und nur zu einer Gruppe von 8-12 anstatt 40 Personen gehört.

 

7. Great Barrier Reef

Jeder der nach Australien kommt, muss einfach ein Mal am Great Barrier Reef schnorcheln. Leider ist das größte Korallenriff unseres Planeten sehr bedroht und hat die letzten Jahre bereits augenscheinlich gelitten. Niemand kann sagen, ob das Great Barrier Reef in einigen Jahrzehnten noch existieren wird. Es ist nicht nur UNESCO Weltkulturerbe, sondern auch eines der sieben Weltwunder der Natur. Das Riff bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Fisch- sowie Korallenarten.

Unter anderem von Cairns und Airlie Beach aus starten unterschiedliche Bootstouren, um am Great Barrier Reef schnorcheln und tauchen zu können. Die Fahrten zum Riff dauern ca. 1,5 Stunden bis 3 Stunden, je nach Boot und genauem Ziel. Tipp: Nehmt nicht die günstigste Tour, denn die teilweise alten Boote schippern gefühlte Ewigkeiten hinaus und fahren oftmals nicht zum äußeren Riff, dem „Outer Reef“, an welchem die Sicht und Artenvielfalt heute noch besonders gut ist. Hier kann man kleine „Nemos“, Riffhaie, Schildkröten und die unterschiedlichsten Korallenarten bei ihrem Treiben beobachten. Eine Schnorcheltour ist sehr empfehlenswert, doch auch Tauchen kann man am Great Barrier Reef. Die Sicht ist allerdings in größeren Tiefen nicht unbedingt besser, sodass ein teurer Tauchgang nicht immer ein schöneres Great Barrier Reef-Erlebnis ist.

 

8. Kakadu NP / Litchfield NP

Der Jim Jim Wasserfall im Kakadu Nationalpark
Der Jim Jim Wasserfall im Kakadu Nationalpark. | ©Janelle Lugge

 

Zwei der schönsten Nationalparks erstrecken sich im Zentrum des Nordens: der Kakadu und der Litchfield Nationalpark.

Circa 130 Kilometer entfernt von der Stadt Darwin im Northern Territory des Landes befindet sich der Litchfield Nationalpark. Sehr gut zugängliche und wunderschöne Wasserfälle locken die Besucher an: die Wangi Falls, Tolmer Falls, Florence Falls, Jim Jim Falls und die Sandy Creek Falls, die insbesondere an den heißen Tagen als erfrischende Bademöglichkeit für Touristen dienen. Ebenso optimal zur Abkühlung dienen einige Flussläufe, in denen man auch baden gehen kann. Man beachte: ab und an können sich Krokodile hier hin verirren. Hinweise und Schilder werden zu den entsprechenden Jahreszeiten aufgestellt.

Ein anderes besonderes Merkmal des Nationalparks sind die vielen riesigen Termitenhügel, auch „Magnetic Termite Mounds“ genannt. Jene kann man an ihrer exakten Nord-Süd-Errichtung erkennen. Weltweit findet man sie nur an diesem Ort.

UNESCO geschützte Tierarten

Der Kakadu Nationalpark liegt (für australische Verhältnisse) nicht weit vom Litchfield Park entfernt, circa 170 Kilometer süd-östlich von Darwin. Der Kakadu Nationalpark gehört aufgrund der Artenvielfalt von Pflanzen, Tieren und der einzigartigen Wandmalereien der Ureinwohner Australiens zum UNESCO Weltnatur- und Weltkulturerbe. Somit gilt der Park als eine der Hauptattraktionen Australiens. Auch hier gibt es wunderschöne Wasserfälle und Schluchten, die allerdings im Gegensatz zum Litchfield Nationalpark oft nur mit geeigneten Allrad-Jeeps oder langen Wegen zu Fuß erreichbar sind. Zu den den Twin Falls und den Jim Jim Falls muss man ein- oder sogar mehrtägige Touren unternehmen. Von den Wassergebieten sollte man hier auf jeden Fall etwas Abstand halten und diese nur von der Ferne beobachten, denn hier tummeln sich die großen, beeindruckenden Salzwasserkrokodile. Beliebte Assichtspunkte hierfür sind der Yellow Water Billabong und der Anbangbang Billabong.

 

9. Uluru / Kata Tjuta / Kings Canyon

schönsten Orte in Australien
Der berühmte Kings Canyon in Australien. | ©Stanislav Fosenbauer

 

Das Outback und rote Zentrum des Landes steht in einem absoluten Kontrast zu den 36.735 Küstenkilometern des australischen Festlandes. Wüste, Steppe, roter Sand, ausgetrocknete Büsche, Wasserquellen zum Baden, Dingos, Emus und ganz viel (wunderschönes) Nichts.

Nimmt man eine Fahrt durch die Mitte des Landes über den Uluru auf sich, wird man von einem ca. 350 Meter hohen, scheinbar aus dem Nichts kommenden Felsen überrascht. Uluru ist der einheimische Name für den von Europäern bezeichneten Ayers Rock. Der durchaus beeindruckende Felsen befindet sich circa 340 Kilometer südwestlich von Alice Springs und liegt im zahlungspflichtigen „Uluru-Kata-Tjuta Nationalpark“. Für die Ureinwohner Australiens ist dieser Felsen etwas ganz Besonderes. Er gilt als heiliger Ort und hat große Relevanz für die Traumzeiterzählungen der lokalen Aboriginies „Anangu“.

Wanderung in die Vergangenheit

Eine Wanderung um den heiligen Felsen lohnt sich immer, denn es gibt viel zu entdecken. Unter anderem Wandbemalungen der Ureinwohner, Wasserlöcher sowie unterschiedliche Steinstrukturen und –formen. Zwar besteht die Möglichkeit, den Uluru zu besteigen, jedoch kämpfen die lokalen Aboriginies seit Jahren um ein Verbot der Besteigung. Zum einen ist der Uluru ein heiliges Wahrzeichen, welches nicht beklettert werden sollte. Zum anderen möchten sie es nicht verantworten, dass Menschen bei der Besteigung verunglücken. Dies ist in den letzten Jahren schon über 35 Menschen passiert.

An diesem Ort lernt man die Kultur der Aboriginies besonders gut kennen. Gleichzeitig wird man jedoch mit den traurigen Seiten der europäischen Besiedelung des Landes konfrontiert. Bei der Wanderung erfahren Touristen mehr über die enorme Bedeutung des australischen Wahrzeichens. Es gibt kostenlose Führungen von Rangern sowie zahlungspflichtige Touren von unterschiedlichen Anbietern. Eine Wanderung (oder Radtour) um den Uluru ist wie gesagt sehr lohnenswert. Besonders beeindruckend sind die Sonnenauf- und untergänge, wofür spezielle und von Massen angesteuerte Plattformen errichtet wurden. Isoliert man sich gedanklich von den vielen Mit-Beobachtern, wirkt dieser Moment wie ein Hauch von Magie, der über den Felsen streift. Ein ganz besonderes Farbenspiel.

„Valley of the Winds“

In der Nähe des Uluru befindet sich der mindestens genau so beeindruckende Kata Tjuta, eine außergewöhnliche Felsformation bestehend aus 36 unterschiedlichen Bergen. Auch hier kann man verschiedene Wanderungen unternehmen und die besondere Umgebung näher erforschen und kennenlernen. Da die Temperaturen tagsüber und bereits recht früh über 40 Grad erreichen können, und einige Touren dann gesperrt werden, lohnt es sich, frühzeitig zu starten (Tipp: Sonnenaufgang vom weniger besuchten Aussichtspunkt des Kata Tjuta genießen, von wo aus in der Ferne auch der Uluru zu sehen ist, sowie direkt im Anschluss die „Valley of the Winds“-Wanderung am Kata Tjuta).

Hat man sich bereits in die abgelegene Mitte des Landes begeben, ist ein Besuch des Kings Canyon im Watarrka-Nationalpark ebenfalls empfehlenswert. Allerdings liegt dieser noch gute 300 Kilometer nord-östlich vom Uluru-Kata-Tjuta Nationalpark entfernt. Die teilweise über 100 Meter hohen Felswände bieten beeindruckende Ausblicke und tolle Wandermöglichkeiten. Der „Rim Walk“ (6km, 3-4 Stunden), ein Rundweg entlang der oberen Kante des Canyons ist besonders beeindruckend. Auch hier gilt es aufgrund der hohen Temperaturen früh (oder spät zum Sonnenuntergang) zu starten.

Fazit

Australien ist ein riesiges Land und neben diesen gibt es unzählige weitere atemberaubende Orte zu sehen. Nehmt euch so viel Zeit für eine Australien-Reise wie möglich. Ihr werdet beeindruckt sein von der Schönheit der Natur, den netten Leuten und dem relaxten Lifestyle.

Diese Empfehlungen basieren auf einer Reise mit einem gekauften Campervan von Melbourne entlang der Ostküste Richtung Norden über Sydney und Brisbane nach Cairns, durch das Outback nach Darwin und über Alice Springs und Adelaide zurück nach Melbourne (rund 15.000 Kilometer in 8 Monaten inklusive mehrerer längerer Zwischenstopps). Aus diesem Grund findet ihr hier keine Empfehlungen und Reisetipps für Western Australia.

Mehr Infos und Bilder der Reise von Gast-Autorin Julia Mohr findet ihr hier:

https://www.flickr.com/photos/115318274@N02/

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