Sie glänzen nicht mit endlosen Pisten, Luxushotels und ausschweifendem Nachtleben. Dafür bieten sie, was viele Wintersportler jetzt wieder suchen: einen Ort, in dem die Kirche im Dorf geblieben ist, mit kleinen Pensionen und netten Lokalen, in denen man abends in aller Ruhe sein Wein trinken kann. Und drumherum eine intakte Landschaft für ungetrübten Naturgenuss. Wir stellen zehn schönsten Skiorte für Naturliebhaber vor.
Die zehn schönsten Skiorte:
1. Balderschwang im Allgäu: Bayerns Schneeloch
An erster Stelle unserer schönsten Skiorte, liegt Bayerns höchstgelegene Gemeinde – Balderschwang. Der kleine Ort versteckt sich im Oberallgäu an der Grenze zu Österreich. Erst seit den 60er-Jahren gibt es die Straße nach Deutschland, oft ist der Ort nur mit Schneeketten zu erreichen. Das Pistenangebot umfasst bescheidene 30 Kilometer, fast doppelt so groß ist das Loipennetz. Abwechslung bieten Hotelhallenbäder und Rodelbahn. Abends hocken Einheimische und Gäste im Wirtshaus beisammen, während die Jüngeren in der Schelpenalp tanzen. Stammgäste und junge Familien schätzen die unverdorbenen Preise des schneesicheren Skidorfes, wo ein Zimmer auf dem Bauernhof ab 35 Euro pro Tag kostet (Gästeinfo 87538 Balderschwang, Tel. 08328/1056).
2. Vent im Ötztal: Unter der Wildspitze
In dem traditionsreichen Bergsteigerdorf zu Füßen der Wildspitze wurde der Skitourismus vor 150 Jahren erfunden: vom Pfarrer und Alpenvereinsgründer Franz Senn. Doch bereits in den 1980ern haben die Venter beschlossen, beim Wettstreit um die größte Skiarena auszusteigen. Und so sind heute die 15 Kilometer leichter bis mittelschwerer Pisten eher Nebensache. Hier geht es wie einst um das Skifahren ohne Lift. Die Gäste erkunden samt Führer Tirols höchsten Berg, die Wildspitze, steigen auf zum Ramoljoch und zur Fundstelle der Gletschermumie Ötzi. Die 900 Fremdenbetten des Dorfes verteilen sich auf wenige Hotels, Gasthöfe und Pensionen, die Zimmerpreise sind bodenständig (Ötztal Tourismus, A-6450 Sölden, Tel. 0043/57/2002060).
3. Warth am Arlberg: Stimmungsvoller Schneekrösus
Der Bilderbuchort am Hochtannbergpass behauptet von sich, der schneereichste der Alpen zu sein. Elf Meter der weißen Pracht werden dort pro Winter gemessen! Vor 50 Jahren surrte hier der erste Lift, im kommenden Jahr soll das Skirevier mit dem mondänen Lech verbunden werden. Die wintersportliche Annäherung schadete der dörflichen Struktur Warths aber bisher nicht. 56 Kilometer familiärer Pisten bieten abwechslungsreiche Abfahrten. Familien fühlen sich schnell wohl in dem überschaubaren, heimeligen Ort, der auch eine Kinderskischule und einen Skikindergarten besitzt (Tourismusbüro, A-6767 Warth, Tel. 0043/5583/35150).
4. Alpbach in Tirol: Tirols schönstes Dorf
Ein Ort wie aus der alten Zeit: Drei Dutzend dunkelbraune Knusperhäuschen kuscheln sich an einen weiten Sonnenhang um das barocke Kirchlein von Alpbach. Zweimal schon war der Ort „schönstes Dorf Tirols“. Seine Ursprünglichkeit hat er bis heute bewahrt. Und das soll auch so bleiben, obwohl das Gebiet ab diesem Winter durch die neue Skiverbindung mit der Wildschönau skifahrerisch zu den Top Ten Tirols aufgeschlossen hat. Fast 100 Kilometer Pisten bietet es jetzt. Die Krönung aber bleiben doch ein stimmungsvoller Winterspaziergang oder die Pferdeschlittenfahrt zum 800 Jahre alten Gasthaus Rossmoos (Alpbacher Seenland Tourismus, A-6233 Kramsach, Tel. 0043/5336/600609).
5. Rußbach im Tennengau: Spatzennest und Jodlerhütte
Rußbach im Tennengau darf in unserer Lister der schönsten Skiorte nicht fehlen. Gerade noch im Salzburger Land gelegen, bildet Rußbach zusammen mit Gosau in Oberösterreich das Skigebiet Dachstein-West. Der Ort zu Füßen des gezackten Gosaukammes hat die Kirche im Dorf gelassen und die Bauern auch. 140 Kilometer Pisten versprechen trotzdem reichlich Skigenuss. Langläufer kommen ebenfalls voll auf ihre Kosten. Rustikal-gemütlich ist das Après-Angebot: Die meisten Skifahrer bleiben gleich in den Hütten, später geht es auf ein Bier in Günther’s Dorfstüberl oder in die urige Jodlerhütte. Das sonnige Schneeloch hat sich ganz auf Familien spezialisiert: Im Kinderclub Spatzennest werden die Kleinen bereits ab einem Jahr betreut – und das mit Gästekarte sogar kostenlos (Tourismusverband Dachstein West, A-5442 Russbach, Tel. 0043/6242/577).
6. St. Jakob in Osttirol: Pistenzauber ohne Rummel
Schon südlich des Alpenhauptkammes liegt der Ort mit der malerischen Wallfahrtskirche St. Leonhard im abgeschiedenen Defereggental, rundherum breitet sich der Nationalpark Hohe Tauern aus. Die Idylle trügt nicht: Sprossenfenster und verwittertes Holz sind in diesem Tal noch echt. Der Durchgangsverkehr wurde aus dem Dorf verbannt. Deshalb fühlen sich Familien mit Kindern besonders wohl. Gemütliche Frühstückspensionen gibt es in St. Jakob schon für 36 Euro pro Nacht. Ausgeglichen ist das Angebot für Skifahrer und Langläufer: 52 Kilometern gemütlicher Pisten stehen 70 Kilometer empfehlenswerter Loipen in idyllischer Umgebung gegenüber. Wer Abwechslung sucht, der findet zwei Natureislaufplätze und die zwei Kilometer lange Rodelbahn von der Alpe Stalle (Tourismusinformation A-9963 St. Jakob in Defereggen, Tel. 0043/4873/63600).
7. Sulden am Ortler: Bergpanorama mit Yak-Herde
Auch in Deutschland bekannt gemacht hat den traditionsreichen Bergsteigerort in Südtirol Reinhold Messner. Der weltbekannte Kletterer lässt in Sulden eine echte Yak-Herde weiden wie in Tibet. Sonst hält es das gemütliche Bergdorf am Fuß des Ortlers eher mit der Tradition. Abseits von jedem Tagesausflugs-Tourismus gelegen, ist hier Warten an den Liften praktisch unbekannt. Besonders Tiefschneefahrer geraten in Verzückung: Bis weit ins Frühjahr gehen ihre Träume vom Pulverschnee in Erfüllung. Das Pistenangebot umfasst 40 Kilometer. Wer danach noch fit ist, der schwingt in der Skialm und im Café Ilse das Tanzbein oder wagt sich in Tonys Bärenhöhle (Ferienregion Ortlergebiet, I-39029 Sulden, Tel. 0039/0473/613015).
8. Serfauss-Fiss-Ladis
Das Skigebiet Serfauss-Fiss-Ladis bietet alles, was man sich als Skifahrer nur wünschen kann. Daher ist es fast selbstverständlich, dass das Tiroler Skigebiet zu den besten Wintersportorten weltweit zählt. Besonders die Genießer und den Winterfans werden sich hier sehr wohlfühlen, denn Serfaus Fiss Ladis bedient alle Kriterien für einen gelungenen Genussurlaub. Der Ort Serfaus selbst ist komplett verkehrsberuhigt. Die fahrerlose Luftkissenschwebebahn verkehrt in einem Tunnel unter der Serfauser Dorfstraße und verbindet den Dorfrand mit der Talstation der Komperdellbahn.
Im Skigebiet selbst laden einige Wohlfühlstationen mit ergonomischen Genussliegen, Hängematten und Lounge-Möbeln zum Entspannen und Kraft tanken ein. Zudem kann sich auch die kulinarische Küche zeigen lassen. Im Genussrestaurant Zirbenhütte beispielsweise wird gluten- und laktosefrei sowie vegan gekocht. Dazu bieten offene Feuerstellen, Kamine und Sitzloungen auch hier den entsprechenden Erholungsfaktor.
9. Obergurgl-Hochgurgl
Im Skigebiet Obergurgl-Hochgurgl, im Ötztal, können es sich Ski-Fans besonders gut gehen lassen. Der sogenannte „Diamant der Alpen“ zählt zu den schneesichersten Skigebieten in Österreich und zu einem der schönsten Skiorte. Des Weiteren zeichnen vor allem die breiten Pisten mit einem atemberaubenden Blick auf 21 Dreitausender das Skigebiet aus. Zudem gibt es auch hier mehrere Restaurants mit Gault Millau Haube, wie beispielsweise die Restaurants Gurgl und Hotel Edelweiss, wo aus regionalen Produkten beste Tiroler Spezialitäten gezaubert werden.
10. Familienskigebiet Carezza Ski
Last but not least in unserer Liste der zehn schönsten Skiorte: Carezza Ski. Im Familienskigebiet Carezza Ski bei Welschnofen im Eggental steht unbeschwertes Skifahren an erster Stelle. Bis in die späten Abendstunden kann hier auf beleuchteten Skipisten Ski gefahren und gerodelt werden. Insgesamt stehen 41 Pistenkilometer im Südtiroler Skigebiet zur Verfügung. Nach dem Skifahren lohnt ein Ausflug zum wunderschönen Karersee.
Schönsten Skiorte in der Schweiz
Wintersportort St. Moritz
St. Moritz befindet sich im Kanton Graubünden. Das Städtchen ist bei Touristen sehr beliebt und war zweimal Gastgeber der Olympischen Winterspiele (1928, 1948). Das Skigebiet St. Moritz ist sehr weitläufig und äußerst abwechslungsreich. Es bietet 350 Pistenkilometer, u. a. eine bekannte Abfahrt mit Blick auf den gefrorenen See, der die Schönheit des Skiortes im Herzen der Alpen unterstreicht. Hier können Ski-Fans sowohl Abfahrtsski und Langlauf ausüben als auch Snowboarden und Mountainbiking.
Val d’Anniviers
Fernab von Massentourismus in den authentischen Schweizer Alpen findet sich Val d’Anniviers. Der kleine und familienfreundliche Ferienort liegt im französischsprachigen Teil der Schweiz. Das Wintersportdorf Val d’Anniviers verfügt über drei Skigebiete mit insgesamt 100 Skipisten sowie über Snowparks. Rund um den Skiort können Freerider auf nicht markierten Pisten fahren und Wintersport in vollen Zügen genießen.
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