Mountainbiken bietet die perfekte Möglichkeit, die Zeit zwischen den Wintersaisons zu nutzen und sich gleichzeitig optimal auf die kommende Skisaison vorzubereiten. Nach den letzten Schwünge im Schnee sorgt das Mountainbiken nicht nur für einen sportlichen Ausgleich, sondern hilft auch dabei, die Fitness zu erhalten. Ob mit dem E-Mountainbike oder ganz klassisch mit eigener Muskelkraft – die Trails in den Bergen fordern Ausdauer, Kraft und Koordination – genau die Fähigkeiten, die auch auf der Piste gefragt sind.
In diesem Artikel erfahrt ihr, warum Mountainbiken die ideale Vorbereitung auf den Winter in den Bergen ist. Es bietet nicht nur die Möglichkeit, bei schönem Wetter die Bergwelt zu genießen, sondern stärkt auch gezielt jene Muskelgruppen, die euch im Winter auf Skiern oder Snowboard zugute kommen. Ergänzend dazu stelle ich euch effektive Fitnessübungen vor, die sowohl das Mountainbiken als auch den Wintersport optimal unterstützen.
1. Fitness aufbauen und erhalten
Mountainbiken ist nicht nur ein spannender Sport für Action-Liebhaber, sondern gerade in der Übergangszeit zwischen Winter und Sommer eine äußerst effektive Möglichkeit, sich fit zu halten. Kräftige Anstiege, rasante Abfahrten und technisch anspruchsvolle Trails bringen den ganzen Körper in Schwung. Gleichzeitig werden bei regelmäßigem Training nicht nur Muskulatur und Ausdauer gestärkt, sondern auch Koordination, Balance und Beweglichkeit gefördert – alles Fähigkeiten, die im Wintersport besonders wichtig sind.
Wer jetzt auf dem Bike aktiv bleibt, legt die ideale Basis für eine starke und verletzungsfreie nächste Skisaison. Denn ein gut trainierter Körper ist weniger anfällig für Überlastungen und typische Sportverletzungen auf der Piste. Kurzum: Mountainbiken ist die perfekte Kombination aus Abenteuer, Fitness und gezielter Vorbereitung für alle, die auch im Sommer die Berge lieben – und im Winter noch stärker durchstarten wollen.
Fitnessübung: Ganzkörpertraining
Um eure Fitness zu maximieren, könnt ihr euer Mountainbiken durch gezielte Fitnessübungen ergänzen. Hier sind einige Übungen, die euch dabei helfen, eure Muskulatur aufzubauen und eure Ausdauer zu steigern:
1. Kniebeugen (Squats)
Ziel: Beinmuskulatur, Rumpfstabilität
Kniebeugen zählen zu den effektivsten Übungen, um deine Oberschenkel, dein Gesäß und deinen unteren Rücken zu kräftigen. Sie fördern nicht nur deine Muskelkraft, sondern auch die Stabilität der Knie, was für technische Abfahrten und steile Anstiege unerlässlich ist.
So geht’s:
- Stell dich hüftbreit hin.
- Beug die Knie und senk dein Gesäß nach hinten, als würdest du dich auf einen Stuhl setzen.
- Achte darauf, dass dein Rücken gerade bleibt und deine Knie nicht über die Zehenspitzen hinausragen.
- Kehre kontrolliert in die Ausgangsposition zurück.
Tipp: Variiere die Übung mit Sprung-Kniebeugen, um zusätzlich deine Explosivkraft zu trainieren.
2. Ausfallschritte (Lunges)
Ziel: Beinmuskulatur, Balance
Ausfallschritte stärken die vordere und hintere Oberschenkelmuskulatur sowie das Gesäß und verbessern gleichzeitig dein Gleichgewicht – wichtig für die Stabilität auf unebenem Gelände.
So geht’s:
- Stell dich aufrecht hin, Füße hüftbreit auseinander.
- Mach mit einem Bein einen großen Schritt nach vorne.
- Senk deinen Körper ab, bis beide Knie einen 90-Grad-Winkel bilden.
- Drück dich mit dem vorderen Bein zurück in die Ausgangsposition.
- Wechsel das Bein.
Tipp: Halte in jeder Hand eine Wasserflasche, um die Übung zu intensivieren.
3. Planks (Unterarmstütz)
Ziel: Rumpfstabilität, Schultermuskulatur
Eine starke Rumpfmuskulatur ist entscheidend, um auf dem Fahrrad eine stabile Position zu halten – besonders auf technisch anspruchsvollen Strecken. Planks sind eine der besten Übungen, um die gesamte Rumpfmuskulatur zu kräftigen.
So geht’s:
- Geh in die Liegestützposition, jedoch auf den Unterarmen statt auf den Händen.
- Dein Körper bildet eine gerade Linie von Kopf bis Fuß.
- Spann deinen Bauch fest an und halt die Position so lange wie möglich.
Tipp: Variiere mit seitlichen Planks, um gezielt die seitlichen Bauchmuskeln zu trainieren.
4. Brücke (Glute Bridge)
Ziel: Gesäßmuskulatur, unterer Rücken
Die Glute Bridge stärkt dein Gesäß, den unteren Rücken und die hintere Oberschenkelmuskulatur – essenziell für Stabilität und Kraft bei Anstiegen und in technischen Passagen.
So geht’s:
- Leg dich auf den Rücken, Beine angewinkelt, Füße hüftbreit auf dem Boden.
- Heb dein Becken an, bis eine gerade Linie von den Schultern bis zu den Knien entsteht.
- Spann dein Gesäß am höchsten Punkt kräftig an.
- Senk das Becken langsam wieder ab.
Tipp: Leg ein Gewicht oder eine Wasserflasche auf den Unterbauch, um die Intensität zu steigern.
5. Liegestütze (Push-ups)
Ziel: Brust-, Schulter- und Armmuskulatur
Liegestütze kräftigen deinen gesamten Oberkörper – wichtig für die Kontrolle über den Lenker auf anspruchsvollen Trails.
So geht’s:
- Geh in die Liegestützposition, Hände schulterbreit platzieren.
- Senk deinen Oberkörper ab, bis die Brust fast den Boden berührt.
- Drück dich kontrolliert zurück in die Ausgangsposition.
Tipp: Für Anfänger: Liegestütze auf den Knien ausführen – genauso effektiv, aber gelenkschonender.
6. Hüftbeuger-Dehnung & Russian Twists
- a) Hüftbeuger-Dehnung
Ziel: Beweglichkeit, Verletzungsprävention
Verkürzte Hüftbeuger sind bei Radfahrern häufig – regelmäßiges Dehnen beugt Schmerzen und Dysbalancen vor.
So geht’s:
- Knien dich hin, ein Bein nach vorne stellen, das andere bleibt am Boden.
- Schieb dein Becken sanft nach vorne, bis eine Dehnung im Hüftbereich spürbar ist.
- Halt die Position 20–30 Sekunden, dann Seite wechseln.
Tipp: Achte auf einen aufrechten Rücken – so wirkt die Dehnung gezielt auf die Hüftmuskulatur.
- b) Rotation des Oberkörpers (Russian Twists)
Ziel: Rumpfstabilität, seitliche Bauchmuskeln
Diese Übung stärkt die seitliche Rumpfmuskulatur – hilfreich für Balance und Kontrolle bei schnellen Richtungswechseln.
So geht’s:
- Setz dich aufrecht hin, Beine leicht angewinkelt.
- Lehne dich leicht nach hinten, um den Core zu aktivieren.
- Halte ein Gewicht oder eine Wasserflasche und rotiere deinen Oberkörper abwechselnd zur rechten und linken Seite.
Tipp: Für mehr Intensität: Heb die Beine leicht vom Boden an.
2. Verbesserung der Fahrtechnik
Die technischen Fähigkeiten, die ihr auf dem Mountainbike erwerbt, können euch im Winter auf der Piste erheblich weiterhelfen. Das Handling des Bikes erfordert Präzision, Gleichgewicht und schnelle Reaktionen. Diese Fähigkeiten sind auch beim Skifahren und Snowboarden von unschätzbarem Wert. Das Gefühl für Geschwindigkeit, die Beherrschung von Kurven und die Fähigkeit, auf unterschiedlichem Gelände zu navigieren, sind gemeinsame Elemente beider Sportarten.
Fitnessübung: Balance-Training
Um eure Balance und eure Reaktionsfähigkeit zu verbessern, könnt ihr folgende Übungen in euer Trainingsprogramm aufnehmen:
Einbeiniges Stehen: Steht auf einem Bein und versucht, euer Gleichgewicht zu halten. Ihr könnt diese Übung auf einem instabilen Untergrund wie einem Balance-Board durchführen, um die Schwierigkeit zu erhöhen.
Slalomhüpfen: Stellt einige Hindernisse auf und hüpft seitlich darüber, um eure Schnelligkeit und Reaktionsfähigkeit zu verbessern.
Koordinationstraining: Nutzt Koordinationsleitern oder Markierungen auf dem Boden, um eure Fußarbeit und eure Beweglichkeit zu verbessern.

3. Mentale Vorbereitung und Stressabbau
Die Berge bieten nicht nur physische Herausforderungen, sondern auch eine intensive mentale Erfahrung. Mountainbiken kann euch dabei helfen, mentale Stärke aufzubauen und Stress abzubauen. Die Konzentration, die für das Befahren technischer Trails erforderlich ist, zwingt euch, im Moment zu sein und den Alltagsstress loszulassen.
Fitnessübung: Atemtechniken und Meditation
Die mentale Vorbereitung ist genauso wichtig wie die körperliche. Versucht, Atemtechniken und Meditation in eure Routine aufzunehmen, um euch auf stressige Situationen auf dem Bike und den kommenden Winter vorzubereiten. Tiefes Atmen und die Fokussierung auf den gegenwärtigen Moment können eure mentale Stärke stärken.
4. Naturerlebnis und Verbindung zur Umwelt
Mountainbiken bringt euch mitten in die Natur. Ihr könnt die Schönheit der Berge hautnah erleben und eine tiefe Verbindung zur Umwelt herstellen. Das ist nicht nur erhebend, sondern kann auch euer Bewusstsein für Umweltfragen schärfen und euch zu verantwortungsvollen Natursportlern machen.
Fitnessübung: Outdoor-Workouts
Nutzt eure Mountainbike-Ausflüge, um Outdoor-Workouts durchzuführen. Findet einen schönen Ort, um Yoga oder Pilates zu praktizieren, und verbindet eure Fitnessziele mit der Natur. Dies stärkt eure Verbindung zur Umwelt und fördert gleichzeitig eure körperliche Gesundheit.
5. Ganzjahresfreude an den Bergen
Die Berge sind nicht nur im Winter ein beliebtes Reiseziel. Sie bieten das ganze Jahr über Abenteuer und Spaß. Mit dem Mountainbike kann man die Schönheit der Alpen auch im Sommer genießen und gleichzeitig seiner Leidenschaft für den Outdoor-Sport nachgehen. Beim Erobern der Trails kann man nicht nur die Natur genießen, sondern sich auch optimal auf die Wintersaison vorbereiten.
Mit dem Mountainbike kann man im Sommer die Berge genießen und gleichzeitig an der Kondition und Technik arbeiten, die einem im Winter zugute kommen. Eine perfekte Kombination, die euch das ganze Jahr über mit den Bergen verbindet.
Die Alpen bieten abseits des bekannten Wintertrubels zahlreiche Möglichkeiten, die Bergwelt in einer ganz neuen Art zu erleben. Viele Skigebiete, die euch im Winter vertraut sind, eröffnen auch außerhalb der Saison großartige Gelegenheiten, sich mit dem Fahrrad auszutoben und die Region zu erkunden. Orte wie Leogang in Österreich, Les Gets in Frankreich oder der Zermatt Bikepark in der Schweiz punkten nicht nur mit spektakulären Pisten, sondern auch mit erstklassigen Mountainbikeparks und anspruchsvollen Trails. Diese Destinationen sind für ihre abwechslungsreichen Strecken bekannt, die sowohl Anfänger als auch erfahrene Biker herausfordern.
Beliebte Bikeparks im Überblick
Leogang, Österreich
Leogang ist ein bekanntes Mountainbike-Ziel mit einer großen Auswahl an Trails, darunter der berühmte “World Cup”-Downhill-Trail. Der The Epic Bikepark Leogang bietet außerdem zahlreiche Freeride-Strecken und einen flowigen Singletrail für alle Levels.
Les Gets, Frankreich
Les Gets im Portes du Soleil bietet eine Vielzahl an Trails, von Freeride-Strecken bis hin zu Weltcup-Downhill-Strecken. Der Park ist bekannt für abwechslungsreiche, spannende Trails.
St. Anton am Arlberg, Österreich
Der EldoRADo Bikepark in St. Anton bietet Trails für alle Schwierigkeitsgrade und beeindruckende Aussichten. Hier könnt ihr auf abwechslungsreichen Strecken die Alpen genießen.
Bikepark Winterberg, Sauerland
Winterberg ist ein beliebtes Ziel mit einer großen Auswahl an Trails für alle Levels, von Downhill bis Freeride. Der Bikepark Winterberg ist bekannt für seine hervorragende Infrastruktur und gut gepflegten Strecken.
Feldberg Bikepark, Schwarzwald
Der Feldberg Bikepark bietet technisch anspruchsvolle Trails und abwechslungsreiche Strecken, die von schnellen Abfahrten bis zu anspruchsvolleren Passagen reichen. Ein idealer Ort für Mountainbiker im Schwarzwald.
Oberammergau, Bayerische Alpen
Oberammergau bietet eine Mischung aus technischen Trails und leichteren Strecken, ideal für alle Level. Die malerische Landschaft und abwechslungsreiche Strecken machen den Bikepark Oberammergau besonders beliebt.
Mountainbiken ist eine hervorragende Möglichkeit, sich das ganze Jahr über fit zu halten, ohne auf die Berge verzichten zu müssen. Es stärkt nicht nur die Kondition, sondern verbessert auch die Fahrtechnik, fördert die mentale Stärke und bietet eine ganzjährige Verbindung zur Natur. Nutzt die Sommermonate, um die Trails zu erobern und euch optimal auf die kommende Skisaison vorzubereiten.
Ob steile Singletrails in Zermatt, sanfte Wege in Les Gets oder herausfordernde Trails in Leogang – Mountainbiken bietet unzählige Möglichkeiten, die Berge zu erleben und sich für den Winter in Form zu bringen. Also ab aufs Bike, neue Trails entdecken und fit machen für die nächste aufregende Skisaison!
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